Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Vertriebenen:
Frankfurt/Oder (ots)
Bei allen Verdiensten des Bundes der Vertriebenen kommt die Tatsache, dass der Zweite Weltkrieg von Deutschland ausging und mit der Ermordung und Vertreibung von Angehörigen anderer Nationen begann, bis heute im Denken vieler Funktionäre zu kurz. Und auch die daraus resultierende Verantwortung. Stattdessen werden Theorien ins Feld geführt, wie etwa die, dass der von Hitler ausgelöste Krieg den anderen Ländern erst die Chance gegeben habe, die Deutschen loszuwerden. Der Verständigung auf politischer Ebene wurde durch solche Äußerungen schwerer Schaden zugefügt. Gerade für die kommunistischen Regierungen stellten die deutschen Vertriebenen ein gutes Feindbild dar. Die Einsicht, dass Krieg und Hass auf andere Völker zu neuem Unheil führen, haben viele Vertriebene auf eigene Weise schmerzlich gewinnen müssen. Diese Erfahrung an jüngere Generationen weiterzugeben, sollte ihr Hauptanliegen sein.
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