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WAZ: Mehr Geld bei Verspätungen: Abgefahren - Kommentar von Detlef Fechtner

Essen (ots)

Klingt doch gut: Bahnkunden sollen höhere
Entschädigungen erhalten, wenn sie mal wieder Stunden auf ihren Zug 
warten mussten. Dafür will die Europäische Union sorgen. Und zwar 
spätestens von 2024 an. 2024? Das klingt abgefahren.
 Die in Straßburg und Brüssel scheinen von uns genauso viel Geduld 
abzufordern wie die Deutsche Bahn. Denen ist es wohl egal, dass wir 
weiterhin Teile unserer Zeit damit verbringen, aus Langeweile 
vorbeirauschende Güterwagen zu zählen oder Wagenstandsanzeiger 
auswendig zu lernen.
 Aber gemach. So unnütz, wie es klingt, sind EU-Vorgaben selbst dann 
nicht, wenn sie lange Übergangsfristen erlauben. Denn diese 
Sonderklauseln können vielleicht EU-Staaten beanspruchen, deren 
Bahnnetz völlig marode ist. Deutschland jedoch wird sich kaum 
erlauben dürfen, die Umsetzung der EU-Vorgaben zu verschleppen. 
Verspätungen sind schließlich nicht Schicksal, sondern das Resultat 
von Sparmaßnahmen bei Personal und Technik. Wird es für die Bahn 
teurer, wenn Züge zu spät kommen, wird sie umsteuern. Nicht erst 
2024.

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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de

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