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WAZ: NRW-Innenminister Ingo Wolf anlässlich der China-Reise von Angela Merkel: Wirtschaftsspionage wird unterschätzt

Essen (ots)

Nach Ansicht des nordrhein-westfälischen
Innenministers Ingo Wolf (FDP) wird Wirtschaftsspionage als Problem 
unterschätzt: "Rund 40 Prozent aller deutschen Firmen sind nach einer
aktuellen Studie bereits geschädigt worden", sagte Wolf der in Essen 
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe).
 Anlässlich der China-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), 
die von Spionage-Vorwürfen überschattet wird, sagte Wolf, die 
staatlich gelenkte Wirtschaftskriminalität bereite ihm große Sorge. 
"Gerade China stützt sich stark auf die Arbeit seiner 
Nachrichtendienste, wenn es um den Transfer von Know-how aus dem 
Ausland geht." Für die Volksrepublik sei dies offenbar die einzige 
Chance, ihre Produktion in wenigen Jahren auf Weltklasseniveau zu 
bringen.
 "Bestimmte Staaten gründen für ihre Spionageaktivitäten sogar 
Scheinfirmen", sagte Wolf. Häufig nähmen sie kleine und mittlere 
Unternehmen ins Visier. Firmen seien nicht nur durch Hacker von außen
bedroht. Vermittelt durch Botschaften und Konsulate würden als 
ausländische Praktikanten getarnte Spione eingeschleust und "auf 
Daten, Formeln oder Konstruktionszeichnungen aus ihrem 
Gast-Unternehmen angesetzt". Keine Branche sei sicher: Selbst das 
Brotrezept eines Bäckers wurde bereits ausspioniert. Wolf: 
"Produktpiraterie schadet dem Wirtschaftsstandort NRW." Der 
Verfassungsschutz biete kostenlos Beratung an.

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Telefon: (0201) 804-8975
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