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WAZ: Gehaltsstatistik: Wer schuld ist - Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Es ist bemerkenswert, mit welcher Dreistigkeit
Politiker wie Rainer Brüderle meinen, sie könnten ihre unappetitliche
Suppe auf der Gehaltsstatistik kochen. Die Große Koalition sei 
schuld, meint der FDP-Vize. Wenn jemand an stagnierenden Löhnen 
schuld ist, dann - so viel sei dem früheren Mainzer Weinbau-Minister 
zugerufen - waren es die Fehler, die Schwarz-Gelb bei der 
Finanzierung der Einheit gemacht hat.
 Wenn die Statistik auch alle Mängel einer Statistik aufweist, weil 
sie etwa nicht die vermehrte Teilzeitarbeit berücksichtigt, so darf 
man doch feststellen: Ein Grund für das stagnierende Netto sind die 
gestiegenen Sozialbeiträge. Es war die Regierung Kohl, die einen 
großen Teil der Kosten der Einheit den Sozialversicherungen 
aufgebürdet hat. Folge waren steigende Bruttolöhne und wachsende 
Arbeitslosigkeit. Die Gewerkschaften haben in den vergangenen zehn 
Jahren mit einer zurückhaltenden Tarifpolitik geholfen, die deutsche 
Wettbewerbsfähigkeit enorm zu steigern. Gewiss. Auch in den letzten 
zehn Jahren sind die Löhne kaum gestiegen, dafür gibt es 800 000 
sozialversicherungspflichtige Jobs mehr.

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Rückfragen bitte an:
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Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de

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