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WAZ: Marketing mit dem Tod - Kommentar von Angelika Wölk
Essen (ots)
Das Leid, das der Brite Noel Martin ertragen muss, ist extrem hart. Er wurde von Neonazis verfolgt und muss seither im Rollstuhl sitzen. Jeder Einzelne möge sich fragen, wie er mit einem solchen Schicksal umgehen würde. Da kommt nicht nur Trauer auf, Mitleid, auch Wut auf die Täter.
Aber kann Selbstmord eine Antwort sein auf ein kaum zu ertragendes Schicksal? Nein. Nicht der Tod ist die Antwort. Hilfe, das Leid zu meistern, das wäre die richtige Antwort. Wieso wird sie ihm nicht gegeben?
Die Sterbehilfe-Organisation Dignitate, die in Deutschland die Rechtslage für die begleitete Selbsttötung klären will, betreibt ein makabres "Geschäft". Sie benutzt Noel Martin regelrecht, um sich hier als Organisation zu etablieren. Ein übles Marketing mit dem Tod.
Wenn man hier überhaupt von einem positiven Aspekt reden kann, dann ist das der: Dignitate erzwingt eine Debatte über den würdigen Tod und darüber, wie wir mit Menschen umgehen, die nicht mehr leben wollen. Das ist gut. Denn unser Umgang mit Schwerkranken, Menschen in Altersheimen, Leidenden, ist viel zu häufig von eisiger Kälte.
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