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WAZ: Ärzte und Leichenschau - Kommentar von Petra Koruhn

Essen (ots)

Rechtsmedizinern geht es längst nicht allen wie
Prof. Boerne, der im Münsteraner Tatort Leiche um Leiche obduziert, 
um dem Täter auf die Spur zu kommen. Das Leben sieht anders aus.
In NRW wird im Vergleich zu anderen Bundesländern (und im 
internationalen Abgleich sowieso) auffallend wenig obduziert. Auch 
wenn das Erschrecken nun groß ist - die mangelnde Transparenz ist 
nichts Neues. Immer wieder haben Rechtsmediziner diese fehlende 
Praxis angemahnt. Schon 2002 belegte die Uni Münster in einer Studie,
dass Tote keine Lobby haben. Passiert ist nichts.
Jetzt schiebt man dem Hausarzt die Schuld zu. Er könnte 
Mordspuren wie Würgemale oder Vergiftungserscheinungen nicht 
erkennen. Sicher kann ein Arzt das. Oft aber fehlt die Zeit, wenn er 
aus laufender Praxis zum Verstorbenen eilt.
Eine Zusatzausbildung, das klingt gut. Aber unsere Ärzte sind gut
ausgebildet. Nicht Inkompetenz ist es, auch nicht Desinteresse, 
sondern oft der Versuch, sensibel zu sein - den Angehörigen 
gegenüber. Was gelernt werden muss, ist: dass Ärzte (auch in 
Kliniken) mehr Zeit bekommen. Was heißt: Wir brauchen mehr Ärzte. Das
kostet? Zusatzausbildungen kosten auch.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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