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WAZ: Die Schlange im Hochhaus - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Essen (ots)

Der Gedanke, dass im dritten Stock eine
Würgeschlange wohnt, ist kein angenehmer. Und die gemeine Vogelspinne
ist auch nicht jedermanns Liebling. Sollten wir ihn deshalb nicht mit
Applaus begrüßen, diesen Plan, die Haltung von exotischen Tieren 
gesetzlich zu regulieren?
Andererseits: Muss sich der Staat eigentlich wirklich in alles 
einmischen? Geht ihn das etwas an, ob ich mein Sofa nicht mit dem 
Plüschbär, sondern dem Leguan teile?
Es gibt schon genug Gesetze. Es gibt sogar genug Gesetze in 
Sachen Tierhaltung. Etwa: Bedrohte Tierarten dürfen gar nicht 
gehandelt werden. Da greift der Zoll ein. Auch der Würgeschlange war 
es noch nie erlaubt, den Dackel des Nachbarn zu verspeisen. Da kommt 
das Ordnungsamt und trägt sie in den Zoo.
Besteht wirklich Handlungsbedarf? Wohl nicht, um Menschen zu 
schützen. Die Zahl der Vogelspinnen-Opfer ist überschaubar. Die Zahl 
der Würgeschlangen, die vom überforderten Halter im Kanal entsorgt 
werden, ist dagegen riesig. Dafür braucht man aber kein neues Gesetz.
Das verstößt schon jetzt gegen Tierschutz und Moral.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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