Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Yes, he can - Kommentar von Ulrich Reitz
Essen (ots)
Natürlich wählt die WAZ nicht den nächsten Präsidenten der USA: Aber hätte diese Zeitung eine Stimme, sie gehörte: Barack Obama.
Keine Wahl ist ohne Risiko, schon gar nicht die des mächtigsten Mannes der westlichen Welt. Und Obamas Handicaps liegen auf der Hand: seine geringe (Regierungs-) Erfahrung, die nur oberflächliche Kenntnis in außenpolitischen wie wirtschaftlichen Fragen. Und doch: Die Zeit ist reif für den Wechsel. Obamas stärkstes Argument heißt Bush. Der republikanische Amtsinhaber trägt Verantwortung dafür, dass Kapitalismus übersetzt wird mit Finanzdesaster und Justiz mit Guantanamo Bay. Er hat den Nahen Osten destabilisiert und dem islamistischen Terror ein Feindbild geliefert. Bushs Politik wegen ist der Abstand zwischen ganz oben und unten gewachsen, seinetwegen fürchtet die Mittelschicht den Absturz. Über allem die schlimmste Folge dieser hyperkonservativen, republikanischen Ideologie: Bush und Co. haben die großartige Idee der Freiheit diskreditiert.
Obama ist kein Wunderheiler. Aber er kann zuhören, und er lernt schnell. Er ist dynamisch, steht für Aufbruch und Selbstvertrauen. Die Amerikaner haben ihn verdient. Und wir auch.
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