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WAZ: Vorsicht vor dem starken Staat - Kommentar von Wolfgang Pott

Essen (ots)

Regulatorische Eingriffe der Politik in die
Wirtschaft sind mit Vorsicht zu genießen. Zwar sehnt sich mancher in 
Zeiten der Finanzkrise nach einem starken Staat, der ja inzwischen 
auch die Muskeln spielen lässt. Skepsis ist aber weiter angebracht. 
Dass Politiker keine Unternehmer sind, hat sich 2006 mit der Änderung
der Ladenöffnungszeiten einmal mehr herausgestellt. Danach dürfen 
Bäcker und Floristen an Feiertagen wie Ostersonntag oder dem ersten 
Weihnachtstag nicht öffnen.
 Ruhe und Besinnlichkeit erreicht die Politik dadurch an solchen 
Tagen nicht. Der Verbraucher-Andrang verschiebt sich nur hin zu den 
Tankstellen. Die dürfen an diesen Tagen Blumen und Brötchen verkaufen
- was für ein Unsinn. Bäcker und Floristen sehen zurecht 
Wettbewerbsnachteile.
 Die Politik aber bleibt bis jetzt auf ihrem hohen Ross sitzen. Sie 
gefährdet so Arbeitsplätze und straft einen Teil der Handwerkerschaft
ab, der eine erhebliche Stütze unserer Wirtschaft darstellt. Das 
Beispiel zeigt einmal mehr: Politiker sollten nicht Unternehmer 
spielen.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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