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WAZ: Einseitige Trennung. Kommentar von Peter Müller
Essen (ots)
Im Fußball werden Entlassungen gern als einvernehmliche Trennungen verkauft. Das ist meist Gefasel. In der Regel geht es darum, dass der Gefeuerte sein Gesicht wahren kann. Das Ende der Amtszeit von Andreas Müller als Vorstandsmitglied und Manager beim FC Schalke 04 wird erst gar nicht von solchen Vertuschungsversuchen begleitet. Es ist ein harter Bruch, ein einseitiger Schnitt, ein Rauswurf eben. Andreas Müller erklärte sich nicht dazu bereit, über die Brücke zu gehen, die ihm Aufsichtsratschef Clemens Tönnies gebaut hatte: Ein Rücktritt war für den Manager kein Thema. Er geht im Groll. Die Trennung aber war überfällig, nicht nur die Fans glaubten nicht mehr daran, dass sich Müllers Arbeit mit Erfolgen veredeln lassen könnte. Zu spektakulär waren seine Transfer-Flops, zu hilflos wirkte er, als offensives Krisenmanagement gefragt gewesen wäre. Andreas Müller, übrigens kein übler Kerl, ist leider nie der starke Sportchef gewesen, den Schalke gebraucht hätte und jetzt mehr denn je braucht. Deshalb darf die Suche nach einem Nachfolger nicht überstürzt werden. Dass einige an der Gerüchtebörse gehandelte Kandidaten wie Marc Wilmots, Ebbe Sand oder Huub Stevens klingende Namen auf Schalke haben, sollte bei aller Verlockung nicht das wesentliche Kriterium sein. Interessanterweise machen die Schalker Funktionäre für die sportliche Krise nicht auch den Trainer verantwortlich, obwohl dessen bisheriges Wirken gelinde beschrieben arg diskussionsbedürftig ist. Offiziell wird Fred Rutten sogar gestärkt. Er sollte sich aber nicht täuschen. Es wird sich um eine Schonfrist für ihn handeln.
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