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WAZ: WC-Personal muss Trinkgelder weiterreichen

Essen (ots)

Das Toilettenpersonal im Oberhausener
Einkaufszentrum Centro verdient nur etwas mehr als die Hälfte des 
Mindestlohnes und muss das Trinkgeld der Kunden an den Arbeitgeber, 
ein Reinigungsunternehmen, weiterreichen. Das berichtet die in Essen 
erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe) 
unter Berufung auf die Gewerkschaft IG BAU.
 Laut der für Reinigungskräfte zuständigen Gewerkschaft verdienen die
Frauen und Männer nur 4,50 Euro pro Stunde, obwohl der Mindestlohn 
bei 8,15 Euro liegt. Der Arbeitgeber umgehe die Regelung, indem er 
seine Leute offiziell nicht als Reinigungskräfte, sondern als 
"Telleraufsicht" anstellt. Gleichwohl müssten sie putzen. Außerdem 
werde streng kontrolliert, dass das Personal Trinkgelder der Kunden 
nicht einbehält, sondern an die Firma abführt. Betroffen seien rund 
15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ausschließlich in den 
Toiletten eingesetzt werden. "Die haben Angst um ihren Job, und das 
wird schamlos ausgenutzt", sagte Gewerkschaftssekretärin Zeynep 
Bicici von der IG BAU der WAZ. "Das ist empörend."
 Die Toilettenbesucher im Centro werden durch einen Aushang darauf 
hingewiesen, wohin das Trinkgeld geht. Von Betrug am Kunden könne 
daher keine Rede sein, erklärte die Verbraucherzentrale NRW. Sie rät 
Kunden aber, beim Toilettenpersonal nachzufragen, bevor sie Trinkgeld
geben.
 Das Centro-Management verwies am Donnerstag auf die Zuständigkeit 
des Reinigungsunternehmens. Das wiederum erklärte, die Bezahlung 
seiner Mitarbeiter entspreche dem Tarif.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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