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WAZ: Das Risiko trägt der Steuerzahler - Kommentar von Ulf Meinke

Essen (ots)

Es ist schon bemerkenswert, wie vornehm sich
Madeleine Schickedanz in der Diskussion über Staatshilfen für ihr 
Unternehmen zurückhält. Nach der feinen Privatbank Sal. Oppenheim ist
die Millionärin die wichtigste Anteilseignerin des 
Karstadt-Mutterkonzerns. Dass die Quelle-Erbin die Öffentlichkeit 
scheut, ist nicht neu. Doch bislang war das Unternehmen, das früher 
Karstadt-Quelle hieß, auch nicht auf Hilfe der Steuerzahler 
angewiesen.
 Es gibt viele gute Argumente dafür, dass die Politik Arcandor hilft.
Es geht um mehr als 50 000 Arbeitsplätze. Aber Staatshilfe darf es 
nicht durch die Hintertür geben. Wenn - wie bei Arcandor - 
Steuergelder in Millionenhöhe einem beträchtlichen Risiko ausgesetzt 
werden, ist ein Höchstmaß an Transparenz erforderlich. Haben die 
Arcandor-Eigentümer wirklich ihren Beitrag geleistet? Lassen sich die
Banken stärker in die Pflicht nehmen? Trägt das Geschäftsmodell von 
Karstadt? Sind die Chancen für eine Allianz von Karstadt und Kaufhof 
ausgelotet? Wer diese Fragen heute nicht schlüssig beantwortet, 
erlebt womöglich morgen ein böses Erwachen.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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