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WAZ: Wirtschaftsweiser Schmidt befürchtet Steuererhöhungen - Bofinger für Abschaffung der Abgeltungssteuer

Essen (ots)

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat als Beitrag
zur Sanierung des Staatshaushalts die Abschaffung der 
Abgeltungssteuer auf Spareinlagen gefordert. "Es ist nicht 
einzusehen, dass wir Geldanlagen subventionieren. Wir sollten in 
dieser Situation nicht das Sparen subventionieren, sondern 
Investitionen", sagte Bofinger der WAZ-Gruppe (Freitagausgabe). Die 
Abgeltungssteuer begrenzt die Besteuerung von Kapitalerträgen ab 2009
auf 25 Prozent. Nach Schätzungen entgehen dem Staat dadurch jährlich 
bis zu drei Milliarden Euro. Bofinger plädiert dafür, sie wieder mit 
dem normalen Einkommensteuersatz zu besteuern.
 Zugleich sprach sich das Mitglied des Sachverständigenrats der 
Bundesregierung gegen andere Steuererhöhungen aus. "Das passt in den 
nächsten zwei, drei Jahren nicht in das labile wirtschaftliche 
Umfeld. Das beste Mittel zur Konsolidierung des Haushalts ist keine 
Steuererhöhung, sondern neues Wachstum", sagte Bofinger der 
WAZ-Gruppe.
 Zuvor hatten die Wirtschaftsweisen Wolfgang Wiegard und Wolfgang 
Franz erklärt, Steuererhöhungen seien unausweichlich. Der Essener 
Ökonom Christoph Schmidt, Chef des RWI und ebenfalls 
Sachverständiger, hielt auf WAZ-Anfrage ebenfalls Steuererhöhungen 
als Antwort auf die Rekordverschuldung für "am ehesten politisch 
durchsetzbar und daher am wahrscheinlichsten". Er plädiert allerdings
dafür, zunächst eine Begrenzung der Staatsausgaben zu prüfen, 
"beispielsweise indem Subventionen abgeschafft werden."

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Telefon: 0201 / 804-6528
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