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WAZ: Keine Zeit für Illusionen. Kommentar von Ralf Birkhan

Essen (ots)

Bei der Schwimm-WM in Rom hat der Weltverband bei
der Doping-Fahndung zuletzt auf Blutkontrollen verzichtet. Vor der 
Leichtathletik-WM in Berlin sind den Fahndern fünf Sprinter aus 
Jamaika ins Netz gegangen. Doch gestern wurden sie vom Vorwurf der 
Manipulation freigesprochen und dürfen starten.
 Hallo? Geht's denn noch?
 Angesichts solcher Absurditäten muss jeder den Glauben daran 
verlieren, dass die Doping-Fahndung tatsächlich noch ernst gemeint 
ist.
 Dabei geht es nicht um Vorverurteilung. Es kann durchaus gute Gründe
dafür geben, fünf gleichzeitig erwischte Sportler freizusprechen. Nur
eins ist dabei nötig: Transparenz!
 Doch die jamaikanische Untersuchungs-Kommission verliert kein Wort 
über die Fakten, nur ein Wort ist von ihrer Anhörung nach außen 
gelangt: Freispruch! Das ist zu dürftig, um die Illusion einer 
sauberen Leichtathletik-WM in Berlin auch nur halbwegs aufrecht zu 
erhalten.

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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