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WAZ: Jahre der Schande - Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Mit unerbittlicher Brutalität ging das NS-Regime
gegen jeden Deutschen vor, der auch nur ansatzweise gegen die 
innenpolitischen Ziele oder die Eroberungsfeldzüge Hitlers 
Widerspruch zu äußern wagte. Die Militärjustiz der 
Nationalsozialisten hatte absolut freie Hand, sie durfte sich auch an
Zivilisten, an so genannten Kriegsverrätern vergreifen.
So wurden Menschen geächtet, die eventuell einem Juden oder 
Kriegsgefangenen geholfen hatten, mehr nicht. Doch wegen angeblicher 
"indirekter militärischer Folgen" verhängten Hitlers Blutrichter 
Todesurteile.
Kein einzige Richter der NS-Militärjustiz wurde jemals für seine 
Taten, für Rechtsbeugung und Gesinnungsjustiz zur Rechenschaft 
gezogen. Doch die "Kriegsverräter", die damals dem Henker entgingen, 
waren bis heute stigmatisiert.
Eine Schande im elementarsten Sinne des Wortes, dass dieser Staat
sechs Jahrzehnte brauchte, um die Opfer der Willkürjustiz ohne jedes 
Wenn und Aber zu rehabilitieren. Aber womöglich geistert noch immer 
(gar schon wieder?) die Meinung "Was damals Recht war, kann heute 
nicht Unrecht sein" in zu vielen Köpfen herum.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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