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WAZ: Dumm gestrichen. Kommentar von Jens Dirksen

Essen (ots)

Da kommt noch was auf uns zu: Im reichen Hamburg
streitet man darum, den 200-Millionen-Kulturetat um zehn Millionen zu
kürzen, was sogar den besonnenen Siegfried Lenz auf die Barrikaden 
bringt. Zusammen mit jemandem, der was von Geld versteht: 
Ex-Bundesfinanzminister Manfred Lahnstein, der auch weiß, dass man 
keinen Stadtetat der Welt mit Kulturkürzungen sanieren kann.
 Im ebenfalls nicht armen Stuttgart will der Stadtrat beschließen, 
alle Kultureinrichtungen zu "rasieren", die kleinen sollen fünf 
Prozent weniger bekommen, die großen zehn Prozent weniger. Mit der 
Folge, dass auch der Bücherbus gestrichen werden soll. Da könnte man 
sich daran erinnern, dass eine erfolgreiche Autorin wie Hatice Akyün 
damals in Marxloh durch den Bücherbus nicht nur zum Lesen, sondern 
überhaupt zur deutschen Sprache gefunden hat. Und daran, dass es 
dumme Kürzungen gibt und weniger dumme. Die Rasenmäher-Methode ist 
allemal die faulste. Sie erspart nur unangenehme Diskussionen über 
das, was wichtig und was weniger wichtig ist.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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