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WAZ: Minister wollen mehr Stellen - Legitime Wünsche - Leitartikel von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Der Haushaltsentwurf klingt im ersten Moment
brisant. Knapp 1000 neue Stellen fordern die Bundesminister für ihre 
Häuser und die untergeordneten Stellen. Was läge da näher als der 
Verdacht, dass Rösler, Röttgen und Co. ihre Getreuen mit lukrativen 
Pöstchen versorgen wollen und damit noch mehr Bürokratie erzeugen.
Die Aufregung kann man sich aus mehreren Gründen sparen. Es geht hier
nicht um einen beschlossenen Bundeshaushalt, sondern lediglich um 
einen Entwurf. In dieser frühen Wünsch-dir-was-Phase wäre ein 
Minister taktisch ziemlich unklug, wenn er nicht offensiv in die 
Debatte gehen würde. Frei nach dem Motto: Fordere viel, dann bekommst
du am Ende ein Ergebnis, mit dem du leben kannst. Dass die Minister 
angesichts leerer Staatskassen weniger Personal erhalten, als sie 
jetzt wollen, liegt auf der Hand. Sollte am Ende auch noch die 
pauschale Sparvorgabe greifen, dann wäre die Wunschliste ohnehin 
hinfällig.
Die Arbeitsbereiche in Ministerien und Behörden ändern sich. Das 
erfordert neues oder zusätzliches Personal. Vor diesem Hintergrund 
ist es das gute Recht der Minister, Wünsche anzumelden. Dies gilt 
auch für die schwarz-gelbe Regierung - obwohl sie eigentlich 
Bürokratie abbauen will.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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