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WAZ: Rabattverträge in der Medizin - Eine Kleckersumme. Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Millionen Patienten müssen sich wegen der neuen
Rabattverträge auf andere Medikamente einstellen. Aus medizinischer 
Sicht ist dagegen in der Regel nichts einzuwenden, da die Wirkstoffe 
des alten und des neuen Präparats identisch sind.Dennoch sind 
Rabattverträge unheilvoll. Sie verunsichern den Patienten. Gestern 
gab es eine grüne Tablette, künftig eine rote - was banal klingt, ist
für ältere, womöglich demente Patienten eine schwierige Umstellung.
Gesundheitsminister Rösler hat Recht, wenn er die Rabattverträge 
aufweichen will. So sollen Versicherte künftig ihr bisheriges 
Medikament und nicht das rabattierte erhalten können. Damit gibt 
Rösler den Patienten mehr Spielraum und riskiert, dass die 
Preisnachlässe der Pharmaindustrie für die Krankenkassen geringer 
ausfallen. Das ist verschmerzbar.
Nach Schätzungen kann die Gesetzliche Krankenversicherung 2010 
eine Milliarde Euro durch Rabattverträge einsparen. Angenommen, es 
wären künftig 300 Millionen Euro weniger, dann wäre dies angesichts 
der 32 Milliarden Euro an Gesamtausgaben für Medizin eine 
Kleckersumme, die auf die Kassenbeiträge allenfalls minimale 
Auswirkungen hätte. So viel sollte Patientenfreiheit schon wert sein.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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