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WAZ: Maßvoll liberalisieren - Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Es klingt erst einmal bizarr, wenn ausgerechnet die Drogenbeauftragte der Regierung nicht reflexartig ruft: Private Sportwettenanbieter muss man auf immer und ewig verbieten. Aber in Grunde hat Dyckmans ja Recht. Man darf nicht so tun, als gäbe es keine Sportwetten im Internet, nur weil private Anbieter in Deutschland verboten sind. Wer im Internet Geld setzen will, der findet die entsprechenden Seiten. Ob die Anbieter im Ausland oder hierzulande sitzen - dies macht die Wettenden nicht weniger süchtig. Der Glücksspielstaatsvertrag ist in diesem Punkt weltfremd. Wo ein Verbot nichts bringt, wäre eine maßvolle Liberalisierung besser. Zum einen hätten die Länder eher die Möglichkeit, regulierend einzugreifen. Hinzu könnten sie Steuern einnehmen, die die Online-Anbieter im Ausland abführen. Dass die staatlichen Lotterien von mehr Wettbewerb nichts halten, ist selbstredend. Dass die Länder gerne das Glücksspielmonopol beibehalten würden, auch. Gerade auf dem Online-Sektor muss man aber den Fakten Rechnung tragen. Internet-Wetten lassen sich durch ein nationales Verbot nicht einfach beseitigen.

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