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WAZ: Minister und Missionar. Kommentar von Matthias Korfmann

Essen (ots)

NRW schießt bei diesem Dioxin-Skandal aus der Hüfte. Mögen Sie solche Wildwest-Motive etwa nicht? Der Landwirtschaftsminister selbst spricht vom "Kampf" gegen Dioxin und sieht seine Mitarbeiter im "Fronteinsatz". NRW reagiert schneller als andere Länder auf den Gift-Skandal und will der Schrittmacher sein.

Johannes Remmel zielt auf jene, die uns Ekel-Eier vorsetzen, und grundsätzlich auf jene, die mit immer billigeren Produkten immer mehr Menschen füttern wollen. Der Minister ist auch ein Missionar. Einer, der eine ökologische, in der Region verankerte Landwirtschaft predigt. Auch deshalb legt er so fix seinen Zehn-Punkte-Plan auf den Tisch und nimmt andere Länder in die Pflicht. Jetzt reden alle über Dioxin, jetzt hören ihm alle zu, jetzt ekeln sich viele vor der industriellen Massentierhaltung. An dieser Politik ist überhaupt nichts Verwerfliches, und der Skandal ist ja keine böse Erfindung. Es muss sich was verändern auf den Äckern, in den Ställen und Fabriken. Doch jede Veränderung zum Guten wird auch eine zum Teuren sein. Gutes Fleisch kann nicht fünf Euro pro Kilo kosten. Und ein gutes Ei keine 20 Cent.

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