All Stories
Follow
Subscribe to Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Das Geschlecht als Risiko - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Der Europäische Gerichtshof hat ein bahnbrechendes Urteil zur Gleichbehandlung von Mann und Frau gefällt. Es setzt ein zentrales Kriterium der Versicherungen außer Kraft - die statistischen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Frage ist nur: Kann Statistik, können nackte Zahlen diskriminieren? Immerhin ist das Gericht über den Vorwurf eines verbissenen Feminismus erhaben. Geklagt und Recht bekommen haben zwei belgische Männer. Sie fühlten sich diskriminiert, weil sie höhere Beiträge zur Lebensversicherung zahlen mussten. Tatsächlich profitieren vom Gleichstellungsurteil mehr Männer als Frauen. Doch so oder so - ob Gleichberechtigung Einfluss auf die Berechnung privater, also freiwilliger Versicherungen haben sollte, ist zweifelhaft. Wenn Männer mehr Gas geben als Frauen und deshalb mehr Unfälle bauen, ist es nur allzu logisch, von ihnen höhere Beiträge zu verlangen. Und wenn Frauen fünf Jahre länger leben als Männer, muss eine Rentenversicherung mehr von ihnen einnehmen, damit sie die Rente länger zahlen kann. Gleichmacherei ist nicht immer gerecht.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original content of: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
More stories: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 01.03.2011 – 12:51

    WAZ: Politikforscher Korte: Guttenberg-Rücktritt ist richtig, kommt aber zu spät

    Essen (ots) - Der Politikforscher Professor Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen hält den Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg für "richtig, wenn er auch zu spät kommt". "Unabhängig von der Frage, ob er als Verteidigungsminister gut ist oder nicht: Er hat bereits großen Flurschaden angerichtet. Es geht um Schwindel. Somit ...

  • 28.02.2011 – 20:43

    WAZ: Viele Fragen offen. Kommentar von Daniel Freudenreich

    Essen (ots) - SPD und Grüne haben getan, was sie tun mussten. Sie klagen gegen längere Laufzeiten. Ob sie damit Erfolg haben, kann niemand seriös vorhersagen. Die klagenden Länder haben zwar ein gutes Argument auf ihrer Seite. Für ihre Atomaufsichten müssen sie weiter Personal abstellen, wenn die Meiler länger laufen. Doch reden wir hier von so wesentlichen Zusatzaufgaben, dass sie die Zustimmung der Länderkammer ...