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WAZ: Der Essener Kirchenschatz. Kommentar von David Schraven

Essen (ots)

Es ist nicht verwerflich, dass im Bistum Essen nach harten Reformen ein Millionenschatz gehortet wird. Um eine Institution wie die Kirche über die Jahrhunderte zu retten, ist es nötig, finanziell unabhängig von den Wechselfällen der Geschichte zu werden. Dazu braucht es Kapital. Dazu muss auch schon mal eine Kapelle geopfert werden. Mittlerweile hat das Bistum Essen fast ein Viertel seines Vermögens auf der Bank liegen. Warum?

Das Bistum sagt, es brauche den Schatz, um immer Rechnungen bezahlen zu können. Doch das ist nicht nachvollziehbar. Würde das Bistum seine Schulden in Höhe von 56,5 Millionen Euro aus dem Guthaben von 85 Millionen Euro bezahlen, hätte Bischof Franz-Josef Overbeck immer noch genügend Geld, um flüssig zu bleiben.

Das Bistum sagt, es brauche die Millionen, um sinkende Erträge aus der Kirchensteuer auszugleichen. Doch das stimmt so nicht. Tatsächlich steigt die Kirchensteuer aktuell sogar wieder an, wie die Statistik zeigt.

Das Geld des Bistums liegt einfach rum. Und das ist verwerflich. Geld muss investiert werden. Nur dann wird aus Geld echtes Kapital, das arbeitet und Erträge bringt, die das Ganze stützen. Auf dem Bankkonto helfen die Millionen keinem Kindergarten, keiner Caritas, keinem Rentner und keiner alleinerziehenden Frau in ihren Sorgen vor Gott.

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