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WAZ: Störanfällige Bahn. Kommentar von Dietmar Seher
Essen (ots)
Eingeräumt: Rüdiger Grube hat keinen beneidenswerten Job. Hartmut Mehdorn hatte den Börsengang der Bahn angestrebt und bis aufs Blut gespart. Der Kurswechsel des neuen Managers kommt erst langsam zum Tragen. Bahnchef Grube muss also die Scherben zusammenkehren, die der Vorgänger hinterlassen hat.
Grube sollte dabei die Realitäten sehen und sie offen kommunizieren. Es macht wenig Sinn, per PR-Maschine von der Pünktlichkeit der ICE und Regionalzüge zu schwärmen. Wer an Rhein und Ruhr als Bahnkunde unterwegs ist, weiß: Der Alltag ist anders. "Personen im Gleis" zwischen Bochum und Dortmund bedeutet heute: Abendessen 60 Minuten später. Und die "Signalstörung" morgen ist der Wiederholungsfall.
So bildet der geheime Bericht der Bahn über den Zustand der Infrastruktur, den sie ihrem Eigentümer Staat abliefern muss, die Wirklichkeit eher ab. Ja, die Verspätungen und Störungen nehmen zu. Und nicht immer, wenn auch immer noch zu oft, ist die Bahn selbst daran schuld.
Der Staat steht in der Pflicht, das nationale Pfund Schienennetz in Schuss zu halten. Das Land braucht es.
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