All Stories
Follow
Subscribe to Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Eingeknickt. Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Heiner Geißler hat erkannt, dass die von ihm durchgesetzte verbesserte Version von Stuttgart 21 machbar ist. Er glaubt selbst, dass der Tiefbahnhof gebaut werden kann. Er weiß auch, dass die Gegner des Milliardenprojekts davon ganz und gar nicht überzeugt sind und die Gegnerschaft fortbesteht.

Genau in diesem Moment ist Heiner Geißler eingeknickt. Er will den Frieden um des Friedens Willen. Er hat einfach Kopf- und Tiefbahnhof zusammengemischt und den streitenden Parteien als gangbaren Mittelweg verkauft.

So geht es nicht. So kann auch die erweiterte Bürgerbeteiligung nicht funktionieren, die sich viele als Element für die Art und Weise wünschen, mit großen und umstrittenen Projekten in Zukunft umzugehen. Immer nur Mischmasch, wenn es Widerstand gibt? Das wäre die institutionalisierte Kapitulation.

Die Prognose: Stuttgart 21 wird wohl gebaut. Die Anerkennung: Geißler hat mit seinem Einsatz im Schwabenland viel bewegen wollen.

Die bittere Erkenntnis: Er hat sich dabei selbst beschädigt.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Original content of: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
More stories: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 29.07.2011 – 19:39

    WAZ: Die Kunst der freien Rede. Kommentar von Martina Schürmann

    Essen (ots) - "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?", hat ja schon der gute alte Bertolt Brecht in seiner legendären "Dreigroschenoper" gefragt. Und damit bereits vor über 80 Jahren die Kritik an den negativen Auswüchsen der Finanzbranche auf den Punkt gebracht. Da war der Klassenkampf im Theater noch keine leere Floskel. Frank-Patrick Steckel, der große, strenge und zu seiner Amtszeit ...

  • 28.07.2011 – 19:40

    WAZ: Der schöne Schein. Kommentar von Frank Preuß

    Essen (ots) - Der schöne Schein regiert. Mit Werbung wird die Illusion verkauft, dass alles besser wird in unserem Leben. Sie soll Sehnsüchte wecken. Ein Pickel auf der Nase eines Fotomodells oder eine Delle im Oberschenkel stehen dem Idealbild im Weg, dem wir möglichst hinterhereilen sollen. Deshalb wird auf Fotos geschummelt. Oder optimiert, wie es der Pressesprecher eines Kosmetikkonzerns wahrscheinlich nennen ...