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WAZ: Die rechte Gefahr. Kommentar von Walter Bau

Essen (ots)

Es stehen traurige Gedenktage an in Deutschland. Im Sommer ist es 20 Jahre her, dass in Rostock rechte Randalierer und ein aufgeputschter Mob Jagd auf Ausländer machten. Im folgenden Herbst ermordeten Rechtsextreme in Mölln drei Türken. Erneut nur wenige Monate später starben fünf türkische Mädchen und Frauen in Solingen in einem Haus, das von vier jungen Männern angezündet wurde. Drei abscheuliche Verbrechen, drei Beispiele dafür, wohin fremdenfeindliche Parolen und rechtsextreme Gesinnung letztlich führen. Heute wissen wir, dass sich in die Kette rechter Verbrechen auch die Neonazi-Morde an Zuwanderern einreihen. Fast täglich kommen neue Details über den braunen Sumpf ans Licht, aktuell die Festnahme in Düsseldorf. Hat sich nach Rostock und Mölln also nichts geändert? Doch. Glaubten die Täter von damals noch (nicht ganz zu Unrecht), auf eine stillschweigende Zustimmung in Teilen der Bevölkerung bauen zu können, so hat sich die Gesellschaft heute klar von den rechtsradikalen Verbrechen abgegrenzt. Ein klares Zeichen dafür: Die mutmaßlichen Täter der Neonazi-Morde agierten aus dem Untergrund. Sie hatten offenbar erkannt, dass sie mit ihren menschenverachtenden Taten nirgendwo mehr auf Zustimmung treffen. Die Gefahr, die von ihnen ausgeht, ist gleichwohl nicht gebannt.

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