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WAZ: Unerwünschter Gast. Kommentar von Dirk Hautkapp
Essen (ots)
Deutlicher kann man einem unerwünschten Gast nicht die Tür weisen. Mit seiner Aufforderung, Amerika möge bereits im nächsten Jahr Afghanistans Sicherheit allein in afghanische Hände legen, hat Präsident Karsai eine gefährliche Dynamik in Gang gesetzt. Seine Motive sind undurchsichtig und von kurzfristigen Vorteilen in der innerafghanischen Debatte geprägt.
Alle Beteuerungen von US-Präsident Obama und seiner westlichen Verbündeten, wie vereinbart bis 2014 das Feld zu bestellen und Armee und Polizei am Hindukusch hinreichend ausbilden zu lassen und dann geordnet abzuziehen, sind ab sofort Makulatur.
Für Obama im Wahljahr einerseits ist das eine innenpolitisch populäre Steilvorlage, um das umzusetzen, was hinter den Kulissen seit Wochen mit Blick auf die kriegsmüde Öffentlichkeit diskutiert wird: ein zügiger Abmarsch aus einem verlorenen Krieg. Andererseits birgt das neue Szenario große Gefahren. Die afghanischen Sicherheitskräfte sind bei Weitem noch nicht in der Lage, dem Land Stabilität zu geben und den zäh verlaufenden Staatsaufbau abzusichern. Ob sie es je können, sei dahingestellt.
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