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WAZ: Gold statt Blech - Kommentar von Jürgen Overkott
Essen (ots)
Einmal im Jahr steht Marl im Rampenlicht des Fernsehens: Die Vergabe der Grimme-Preise ist für die Vest-Stadt ein Festtag, gestern Abend zum 48. Mal. Mögen Bambi und Goldene Kamera glamouröse Fassaden lieben: Grimme prämiert glänzende Inhalte, unabhängig von Kommerz-Interessen. Dass die Preise im Revier vergeben werden, ist Absicht. Bert Donnepp, Marler Experte für Erwachsenenbildung, erkannte schon in den 60ern, dass das Medium Fernsehen Masse und Klasse versöhnen kann. Der Preis soll breiten Zuschauerschichten buchstäblich die Augen öffnen. Er schlägt gerade in der Ära der Digitalsender eine Schneise in den TV-Dschungel. Dabei spiegelt der Grimme-Preis die Mentalität des Reviers: Die Menschen an Rhein und Ruhr können Gold von Blech unterscheiden. Sie sagen es auch. Kein Wunder, dass die Prämierten den Preis zu schätzen wissen. Er schob Karrieren an. Ärgerlich allerdings ist, dass ausgerechnet die Öffentlich-Rechtlichen als Hauptnutznießer lieblos mit der Gala umgehen. Sie wird versteckt bei 3sat. Wenn ARD und ZDF wirklich stolz auf ihre Preise sind, zeigen sie sie im Hauptprogramm.
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