Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Quelle für Dioxin-versuchte Bio-Eier gefunden
Essen (ots)
Die Quelle der Dioxin-Verseuchung von Bio-Eiern auf einem Hof im ostwestfälischen Stemwede ist offenbar entdeckt worden. Nach Informationen der Westfälischen Rundschau (Montagausgabe) wurde im Außenbereich des Hofes im Erdreich die zu den Dioxinen zählende Chemikalie PCB entdeckt, die auch in den Bio-Eiern gefunden wurde. Nach Angaben eines Experten sei die Übereinstimmung der im Boden gefundenen PCB-Moleküle mit denen in den Eiern sehr hoch. Dennoch gibt der Fund weiter Rätsel auf. Denn: Die PCB-Belastung wurde im Boden gefunden, der zum konventionellen Auslaufbereich des Hühnerhofes gehört. Die konventionellen Eier waren jedoch bislang nicht belastet.
Vorsorglich hat der Landkreis Minden-Lübbecke deshalb nun auch den konventionellen Teil des Hofes gesperrt.
Jetzt wird spekuliert, wie es zur Verseuchung der Bio-Eier gekommen ist. So könnte es möglicherweise noch eine weitere Dioxin-Quelle auf dem Hof im Bio-Bereich geben. Ebenso könnte der belastete Boden vor einiger Zeit aus dem Biobereich in den konventionellen geschafft worden sein. Und: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es auf Seiten der Ermittler die Spekulation, dass möglicherweise die Hühner vor geraumer Zeit ausgetauscht wurden. Dass also aus Dioxin-belasteten konventionellen Hühnern über Nacht Bio-Hühner gemacht wurden. Das wäre strafrechtlich relevant.
Tausende Bio-Eier des Hühnerhofes in Stemwede waren im März bereits als Dioxin-belastet identifiziert worden. Private Labors und ein Verpackungsbetrieb, dem diese Informationen offenbar schon frühzeitig vorlagen, meldeten ihren Fund jedoch erst mit Verzögerung den Behörden. Zudem wurde im Laufe der Ermittlungen bekannt, dass der Hof seine Eier auch auf undokumentierten Vertriebswegen verkauft. Der Inhaber des Hofes konnte längere Zeit nicht befragt werden, da er im Urlaub war und trotz der Ereignisse nicht zurückehrte.
Im Fall der belasteten Hühnerhöfe in Duisburg gibt es noch keine Erkenntnisse über die Ursache. Das hängt aber möglicherweise auch mit der Analyse-Systematik zusammen. In Eiern und Trinkwasser kann das Gift schneller identifiziert werden als in Bodenproben.
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