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WAZ: Ökonomen greifen zum Holzhammer - Kommentar von Stefan Schulte
Essen (ots)
Ökonomen können gute Ratgeber für die Politik sein. Doch zum Glück treffen sie nicht die Entscheidungen. Mit einem Professor Sinn als Kanzler könnte Deutschland gleich neue Mauern bauen. Würde das DIW regieren, nähme die Oberschicht Reißaus. Es reicht vielen Ökonomen nicht mehr, sich auf die Sachanalyse zu beschränken. Sie wollen - warum auch immer - Schlagzeilen produzieren und packen dafür den Holzhammer aus. Natürlich kann und sollte ein vermögendes Land wie Deutschland darüber nachdenken, ob die Reichen mehr zahlen sollen. Aber das Wie ist nicht so ganz unwichtig. Bei den Erbschafts- und Grundsteuern gibt es Luft nach oben, die Vermögensteuer wieder einzuführen, steht im Raum. Und es gibt ja auch noch die Einkommensteuer. Eine einmalige Zwangsabgabe ist das allerletzte Mittel, reserviert für existenzielle Krisen. Griechenland, das fürwahr ums Überleben kämpft, hätte guten Grund, darüber nachzudenken, Deutschland nicht. Privateigentum beschlagnahmen Staaten, die nicht mehr anders an Geld kommen. Deutschland erhält derzeit noch Geld geschenkt, wenn es neue Kredite aufnimmt. Nicht die beste Zeit für Enteignungsdebatten.
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