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WAZ: Wenn die Krise im Alltag ankommt. Kommentar von Ulf Meinke

Essen (ots)

Das Wort Krise hat wieder Konjunktur. Zwar steht Deutschlands Wirtschaft im europäischen Vergleich noch glänzend da, doch die Liste der Unternehmen, die Stellen streichen wollen, wird länger. Die Energieversorger Eon und RWE bauen tausende Jobs ab, auch die Handelsriesen Metro und Karstadt sparen im großen Stil. Dass gerade Konzerne an Rhein und Ruhr betroffen sind, hat Gründe. Nun wird deutlich sichtbar, wie sich Euro-Krise und Energiewende auf den Alltag der Menschen auswirken. Doch zur Wahrheit gehört auch: Nicht jeder Stellenabbau lässt sich mit den Themen Euro und Atomausstieg begründen. Zuweilen liefern die Megathemen nur nützliche Argumente, um von Managementfehlern abzulenken. Die meisten Unternehmenskrisen sind hausgemacht. Aus Krisen lässt sich aber auch lernen. Eine Lehre lautet: Deutschland und insbesondere NRW haben in den vergangenen Jahren von einem starken industriellen Kern profitiert. Außerdem haben Arbeitgeber und Gewerkschaften die Nerven behalten und einen Ausgleich der Interessen gesucht. Es bleibt zu hoffen, dass die handelnden Akteure auch diesmal besonnen agieren.

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