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WAZ: Die Angst ist immer präsent - Kommentar von Hayke Lanwert

Essen (ots)

So abgegriffen das Wort auch wirkt, es ist eine Tragödie, die da in Neuss geschehen ist. Eine Mitarbeiterin des Jobcenters stirbt, erstochen, mit welcher Waffe auch immer, weil sie offenbar nicht so agierte, wie ihr Kunde sich das vorstellte. Was genau geschehen ist, wissen wir noch nicht. Doch wie banal die Hintergründe sein können, zeigen frühere Fälle von Gewalt in Jobcentern. Mal ging es um 10 Euro, die bar ausgezahlt werden sollten, mal genügte ein fehlender Antrag, den Kunden, den Arbeitslosen, ausrasten zu lassen. Wer mit Menschen zu tun hat, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen, die vielleicht durch Arbeitslosigkeit den Halt im Leben verloren haben, lebt gefährlich. Das belegt auch die Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung unter Mitarbeitern in Jobcentern. Viele von ihnen haben Angst, haben bereits Aggressionen, verbale oder körperliche, erfahren. Noch wissen wir nicht viel über den Täter, was ihn getrieben hat, was ihn so aufgebracht hat. Handelte er im Affekt, war die Tat womöglich geplant? Eine Rechtfertigung kann es ohnehin nicht geben.

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