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WAZ: Atom-Police wäre Ausstiegsbeschluss. Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Auf den ersten Blick ist die Forderung von EU-Energiekommissar Oettinger nach einer Pflichtversicherung gegen AKW-Unfälle einleuchtend: Heute lastet ein Gutteil des Haftungsrisikos bei einem Atomunfall auf dem Staat, also den Steuerzahlern. Und man kann dies durchaus als verdeckte Subvention der Kernenergie sehen. Die Fragen aber sind: Lässt sich eine Pflichtversicherung für den Fall eines größten anzunehmenden Unfalls versicherungsmathematisch kalkulieren? Gibt es Versicherer, die ein solches Risiko schultern würden? Und wäre eine solche Police nicht so teuer, dass damit auch das sofortige Ende der Kernenergie besiegelt wäre? Davon gehen jedenfalls Versicherungsexperten aus. Kurzum: Eine Versicherungspflicht würde einen politischen Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie, wie es ihn Deutschland gibt, überflüssig machen: Für das Aus sorgte der Markt. Und genau deswegen wird es eine solche Versicherung wohl nie geben. Es ist kaum damit zu rechnen, dass Frankreich einer Versicherungspflicht zustimmt und damit dem staatlichen Atomkonzern EDF den Boden entzieht.
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