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WAZ: Arbeitserlaubnis für Asylbewerber. Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Asyl. Das Wort beherrschte die politische Wetterlage in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Hunderttausende kamen damals: Von den Schlachtfeldern Ex-Jugoslawiens, aus maroden Republiken der zerbrochenen Sowjetunion, aus der Türkei. Viele waren vor Gewalt und Verfolgung geflohen. Nicht wenige vor der Armut. Asyl. Es ist wieder ein Thema. Aber die Debatte wird sich so nicht wiederholen und absehbar auch nicht das Ausmaß. Die erhöhten Bewerberzahlen dieses Sommers sind nicht mit denen der 90er-Jahre zu vergleichen, zumal der erwartete Zustrom aus den Umsturzländern Nordafrikas einfach ausblieb. Doch Bund, Länder und Städte müssen vorsorgen. Mit neuen Unterkünften und beschleunigter Bearbeitung der Anträge. Zustände wie in Dortmund dürfen nicht sein. Denn: Gerade das Wegsehen der Behörden bei den Problemen der Einwanderung hat 1992 die pogromartigen Ausschreitungen in Rostock erst befördert. Heute ist der Fortgang des Syrien-Konflikts offen. In Südosteuropa werden Volksgruppen wie die Roma bewusst an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Da locken mitunter auch die durch die Verfassungsrichter angeordneten, stark heraufgesetzten monatlichen Zahlungen an Asylbewerber in Deutschland. Solche kleinen Summen sind für viele in der Welt große Vermögen. Vielleicht ist es keine schlechte Idee, Asylbewerbern in Zukunft in einem festen Rahmen die Aufnahme geregelter Arbeit zu gestatten.

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