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WAZ: Der Präsident muss versöhnen - Kommentar von Gudrun Büscher

Essen (ots)

Es ist Zufall, dass in dieser Woche beide Weltmächte, die USA und China, ihre politische Führung bestimmen. In den USA hat das Volk entschieden - nach einem langen, lauten, zum Teil hässlichen Wahlkampf, mit einem komplizierten, antiquierten und auch ungerechten Wahlsystem, aber frei und demokratisch. In China wird in der großen Halle des Volkes entschieden, aber unter Ausschluss desselben. Wer die Inszenierung des Führungswechsels in Peking betrachtet, lernt die pathosgetränkten US-Wahlkämpfe in ihrer ganzen Härte richtig schätzen. Die Duelle, die die amerikanische Demokratie alle vier Jahre zelebriert, sind ein Wettkampf, eine Schlacht. Es gibt nur Sieger und Verlierer. Es gewinnt nicht nur ein Kandidat, sondern mit ihm seine Vorstellung von Staat und Moral - und die war selten so unterschiedlich wie dieses Mal. Amerika ist gespalten: Fast die Hälfte der Wähler hat den neuen Präsidenten nicht gewählt, lehnt ihn ab. Daraus erwächst die größte Herausforderung der nächsten vier Jahre. Der Präsident wird versöhnen müssen - zuallererst die eigene Nation.

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