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WAZ: Erdrückende Zinslast - Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Die Krankenkassen dürfen seit einigen Jahren keine säumigen Versicherten mehr vor die Türe setzen. Gut so! Aber deshalb ist es auch richtig, dass sie als Druckmittel Zinsen auf ausstehende Beiträge erheben müssen. Es kann schließlich nicht sein, dass es ohne jede finanzielle Konsequenz bleibt, wenn man der Kasse Geld schuldet. Das wäre höchst ungerecht gegenüber allen Versicherten, die ihre Beiträge pünktlich bezahlen. Es bringt aber nichts, wenn man die Betroffenen unter Wucherzinsen erdrückt. Die meisten von ihnen sind finanziell ohnehin nicht gut gestellt. Dann wird es für sie nur noch schwerer, den Schuldenberg abzubezahlen. Es ist also überfällig, dass die Regierung die Zinslast auf ein erträgliches Maß reduziert. Zehn Prozent, wie sie dem Unions-Gesundheitsexperten Spahn vorschweben, wären ein guter Kompromiss zwischen Druck machen und nicht heillos überfordern.

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