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WAZ: Freispruch statt Freikauf - Kommentar von Miguel Sanches
Essen (ots)
Kommt nun alles wieder hoch, Wichtiges und Unwichtiges, ein Bobbycar und Hauskredite, Urlaube und Hotelrechnungen? Ja, Christian Wulff hat es schwer. Aber er handelt instinktsicher, wenn er um seine Unschuld kämpft. Politisch gesellschaftsfähig wird er erst mit einem Freispruch, nicht mit einem Freikauf. Unter Druck gerät nun die Staatsanwaltschaft. War ihr Eifer nicht doch unverhältnismäßig? Eine andere Frage ist, ob Wulff zu Unrecht zurückgetreten ist. Er selbst hat seinen Schritt damit begründet, dass er nicht mehr das Vertrauen vieler Bürger hatte. Das hatte Gründe: seine Nähe zum Geldadel, sein Krisenmanagement, sein Pharisäertum. Wulff ist der Mann, der seine Beamten ermahnte, jeden Eindruck von Korrumpierbarkeit schon im Ansatz zu verhindern. Wulff ist der Mann, der 2000 stöhnte, "ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben". Er hieß Johannes Rau.
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