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WAZ: Obama lässt Merkel im Stich - Kommentar von Dirk Hautkapp

Essen (ots)

Es gibt Reisen, die man besser unterlässt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt. Zum Beispiel wenn man schon vor Antritt weiß, das hinterher mehr Fragen offen sind als vorher. Das ist in etwa der Rahmen, in dem sich Hans-Peter Friedrich in Washington bewegt hat. Der Bundesinnenminister hat von "unseren amerikanischen Freunden" keine auch nur annähernd zufriedenstellende Aufklärung über das exakte Warum und Wie der massenhaften Überwachung durch die US-Geheimdienste erhalten. Die USA fühlen sich im Recht. Was der Rest der Welt denkt, ist vergleichsweise unwichtig. Nicht unbedingt zu erwarten stand, dass die Regierung dem Gesandten der Kanzlerin kaum belastbare Argumentationshilfen an die Hand gegeben haben, um im innenpolitischen Wahlkampfgetöse in Berlin eine halbwegs solide Figur abgeben zu können. Mit einem Satz: Obama lässt Merkel im Stich.

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