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WAZ: Was ein Duell kann und was eben nicht. Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Sie wählen Angela Merkel und bekommen Sigmar Gabriel dazu, obwohl Sie den gar nicht gewollt haben. Sie wählen Peer Steinbrück und bekommen schon wieder Sigmar Gabriel, diesmal aber mit Merkel dazu, obwohl Sie weder Gabriel und schon gar nicht Merkel gewollt haben. Und falls Sie Merkel wählen, können Sie jedenfalls nicht verhindern, dass Sie Guido Westerwelle dazu bekommen. Und so weiter. Diese Unberechenbarkeit haben wir unserem Wahlrecht zu verdanken. Merkel können Sie eigentlich nur in Vorpommern wählen, denn dort hat sie ihren Wahlkreis. Und eine Stimme für den Kandidaten Steinbrück haben Sie nur, falls Sie in Mettmann wohnen, denn dort kandidiert der Mann. Mit der Erststimme die Frau/den Mann aus dem Wahlkreis, mit der Zweitstimme die Partei. Wieso hier diese Banalität steht? Weil das Fernseh-Duell den Eindruck erweckt, es gehe nur um Merkel oder Steinbrück. Das Duell mag spannend sein, aber es ist auch eine Vorspiegelung falscher Tatsachen.

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