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WAZ: Preisschock ist die bessere Therapie. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots)

Seit dem Jahr 2000 hat sich der Preis einer Zigarette in Deutschland praktisch verdoppelt. In der gleichen Zeit ging der Absatz um 40 Prozent zurück, auf immer noch irrsinnig erscheinende über 80 Milliarden Stück im Jahr. Aufgrund des ständigen Drehs an der Tabaksteuerschraube und höherer Mehrwertsteuersätze blieben die staatlichen Einnahmen aus der Nikotinsucht seiner Bürger trotzdem in etwa gleich bei gut 15 Milliarden Euro. Weniger Raucher sorgen also für gleichbleibende Einnahmen, das könnte man als gute Nachricht sehen. Es ist aber keine. Auch wenn sich die Berechnung im Detail schwierig gestaltet, sind sich Experten einig: Die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens sind um ein Mehrfaches höher als der Profit des Finanzministers. Da der Kampf gegen das Rauchen auch über den Preis der Schachtel geht, darf man an der Sinnhaftigkeit der jährlichen scheibchenweisen Tabaksteueranhebung zweifeln. Aufrüttelnder und abschreckender wäre eine schlagartige Erhöhung auf einen Endpreis von sechs Euro pro Schachtel. Das könnte mehr Menschen zum Aufhören bewegen.

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