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WAZ: Bosbach kritisiert Rückzug der Polizei bei Fußballspielen

Essen (ots)

Der NRW-Plan, die Polizei aus den Stadien und Anfahrtswegen zu Bundesliga-Spielen zurückzuziehen, stößt in Berlin auf Bedenken. "Wenn Innenminister Jäger an seinen Plänen festhält, übernimmt er damit zumindest die politische Verantwortung, wenn wegen mangelnder Polizeipräsenz an Gefahrenschwerpunkten die Sicherheit der Allgemeinheit gefährdet wird", warnte der Vorsitzende des Innen-Ausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgabe). Es gebe nur eine Gruppe, die sich über diesen Plan freuen werde. "Die Problemfans, insbesondere die Gewaltbereiten, werden über diese Pläne ganz gewiss nicht traurig sein", sagte Bosbach.

Der CDU-Politiker bezweifelt allerdings, dass der Plan Schule machen und bei den anderen Ländern auf Zustimmung stoßen werde. Problematisch seien die Pläne aber für die Allgemeinheit, denn oft gehe es ja nicht nur um Gewalt zwischen rivalisierenden Fans, sondern auch und gerade um den Schutz und die Sicherheit für unbeteiligte Dritte. Viele Täter hätten überhaupt keine Eintrittskarte für ein Spiel oder sogar ohnehin Stadionverbot. Das seien keine Fußballfans, sondern Chaoten, für die ein Spiel lediglich Anlass für Gewaltexzesse sei. Zu den Kosten sagte Bosbach, die Gewährleistung der Sicherheit im öffentlichen Raum sei eine originäre Aufgabe des Staates und daher aus Steuermitteln zu finanzieren. Die Vereine trügen ohnehin die Verantwortung innerhalb der Stadien, einschließlich der Einlasskontrollen, und auch die damit verbundenen Kosten. Die Vereine und die DFL lägen auch "nicht dem Staat auf der Tasche". Alleine die Vereine der 1. und 2. Liga zahlten "pro Jahr weit mehr als eine Milliarde Euro Steuern und Abgaben", so Bosbach.

Auch der Bund sei ganz unmittelbar betroffen, schließlich würden viele Fans mit der Bahn reisen und hier liege die Sicherheitsverantwortung bei der Bundespolizei. Die Bahnhöfe seien eine "wichtige Schnittstelle für die Übergabe der Verantwortung von der Bundespolizei an die Landespolizeien". Dennoch plane der Bund aus guten Gründen nicht, Liga oder Vereine an den Kosten zu beteiligen.

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