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WAZ: Leises Signal der Hoffnung. Kommentar von Walter Bau zum Atomabkommen

Essen (ots)

Ein Konfliktherd im Nahen und Mittleren Osten ist entschärft, der Iran und westliche Konzerne hoffen nach Wegfall der Sanktionen auf lukrative Geschäfte, im Westen freut man sich schon auf fallende Ölpreise - nach der Einigung mit Teheran im Atomstreit ist die Euphorie groß. Es scheint auf allen Seiten nur Gewinner zu geben. Die große Frage lautet: Ist den Machthabern in Teheran zu trauen? Da ist Skepsis angebracht. Das Mullah-Regime hat sich bisher nicht eben als stabilisierender Faktor in der Region hervorgetan. Der Iran stützt in Syrien das brutale Assad-Regime, heizt im Jemen den blutigen Bürgerkrieg an, unterstützt anti-israelische Milizen im Gazastreifen, mischt militärisch im Libanon, im Irak und in Jordanien mit. Die Sorge, der Atomdeal könnte dem Iran neue Geldquellen erschließen, mit deren Hilfe das Regime die Region noch mehr destabilisiert, ist nicht aus der Luft gegriffen. Mit dem Ende der Sanktionen erhält Teheran Zugriff auf mehr als 90 Milliarden Euro eingefrorener Gelder auf Konten ausländischer Banken. Trotzdem: Die Vereinbarung ist ein leises Signal der Hoffnung. Die Machthaber im Iran haben klare Zugeständnisse gemacht und die wirtschaftlichen Vorteile des Deals für sie sind so groß, dass sie sich einen Wortbruch kaum leisten können. Doch der Iran muss nun beweisen, dass die Unterschriften von Wien mehr wert sind als das Papier, auf dem sie geschrieben stehen.

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