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WAZ: Konkurrenz nicht im Revier. Kommentar von Frank Meßing

Essen (ots)

Kirchtürme überwinden und zusammenarbeiten - diese Forderung ist so alt wie der Rückzug von Kohle und Stahl, der das Ruhrgebiet gebeutelt hat. Wenn sich die Politiker der Revierstädte endlich einmal darauf verständigen könnten, wäre die Region ein Stück weiter. Ihre massiven Struktur- und Finanzprobleme wäre sie dadurch aber längst nicht los. Bei den Wirtschaftsförderern, so scheint es, ist längst angekommen, dass es keinen Sinn macht, sich Investoren und Unternehmen untereinander wegzuschnappen. Die Konkurrenz sitzt nicht im Ruhrgebiet, sondern im rheinischen Speckgürtel oder im mittelstandsfreundlichen Südwestfalen. Niedrige Gewerbesteuersätze und verfügbare Flächen machen diese Regionen wirtschaftlich interessant. Da wird das Revier so schnell nicht aufholen können. Das Image des Ruhrgebiets können die Städte aber sehr wohl aufpolieren, wie sie es gerade auf der Expo Real in München versuchen. Für Investoren sind teure Pflaster wie Hamburg, München und sogar das wirtschaftsschwache Berlin immer noch interessanter als das Ruhrgebiet. Die Vorzüge durch das dichte Netz von Konzernen, Hochschulen, Kultureinrichtungen und Infrastruktur bei vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten können die 53 Kommunen nur herüberbringen, wenn sie als homogene Metropole auftreten und mit einer Stimme sprechen. Bei den Wirtschaftsförderern scheint das zu funktionieren.

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