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WAZ: Das Bohren dicker Bretter - Kommentar von Michael Kohlstadt zum Nahverkehr im Revier
Essen (ots)
Blickt man auf die Zahlen, ist der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ein Gigant unter den Nahverkehrsanbietern in Deutschland. Mit einem Fahrgastaufkommen von 1,15 Milliarden Fahrten im Jahr 2016 und Ticketeinnahmen von fast 1,24 Milliarden Euro stellt der VRR sogar locker die Berliner Verkehrsgesellschaft in den Schatten. Seinem Status als größter deutscher Ballungsraum mit dem entsprechenden Nahverkehrsaufkommen wird das VRR-Kernland Ruhrgebiet jedenfalls voll gerecht.
Die nackte Bilanz täuscht freilich darüber hinweg, wie kompliziert die ÖPNV-Organisation in einer Region ist, die viel zu selten mit einer Stimme spricht. Der VRR ist anders als das Berliner Modell kein Verkehrsbetrieb im klassischen Sinne, sondern ein politisch kontrollierter Dachverband eines Sammelsuriums aus insgesamt 39 städtischen, staatlichen und privaten Einzelunternehmen mit jeweils eigener Macht, eigenem Einfluss und manchmal sehr ausgeprägtem Beharrungsvermögen.
Zur Kernaufgabe des VRR-Management gehört zwangläufig das Bohren dicker Bretter. Die jüngsten Kämpfe zwischen VRR und Deutscher Bahn um eine rasche Sanierung der Gleise an Rhein und Ruhr zeugen davon.
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