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WAZ: Mehr Köpfe für das Ruhrgebiet - Kommentar von Michael Kohlstadt zur NRW-CDU
Essen (ots)
Überdurchschnittlich hat das Ruhrgebiet zum Sieg der CDU am Sonntag beigetragen. Ausgerechnet in der sozialdemokratischen Kernregion fällt das Plus der Union besonders üppig aus. Die SPD muss hier Verluste in zweistelliger Höhe verkraften. Und kann doch frohlocken. Denn allein die Direktkandidaten aus dem Revier stellen mehr als die Hälfte der neuen Fraktion.
Die CDU dagegen, der große Wahlsieger, wird im Ruhrgebiet Opfer des eigenen Erfolgs. Nur noch drei Abgeordnete repräsentieren das Revier in der 72 Köpfe starken Unionsfraktion. Und das, obwohl fast jede vierte Wählerstimme für die CDU aus dem Pott kommt. Für Armin Laschet wird es kniffelig. Sein Augenmerk muss jetzt auf dem Revier liegen, ohne dass er andere NRW-Regionen vor den Kopf stößt.
Doch dem größten und zugleich problembeladensten Landesteil gebührt Gewicht im Regierungslager. Der künftige Ministerpräsident sollte wichtige Regierungsposten mit Vertrauten aus dem Revier besetzen. Denn an der Ruhr entscheidet sich nicht nur das Schicksal des Landes, sondern auch das seiner eigenen Regierung. Lässt Laschet das Revier links liegen, könnte die SPD ihren Wiederaufstieg in fünf Jahren genau von hier aus organisieren.
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