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WAZ: Ein Bekenntnis zu Stephan Weil - Kommentar von Andreas Tyrock zur Niedersachsen-Wahl
Essen (ots)
Der Wahlerfolg von Stephan Weil in Niedersachsen gibt auch der Bundes-SPD und Parteichef Martin Schulz etwas Zeit zum Luftholen. Nach der Durststrecke mit Niederlagen im Saarland, in Schleswig-Holstein und NRW sowie bei der Bundestagswahl konnten die sichtlich erleichterten Sozialdemokraten erstmals wieder als Sieger vor die Kameras treten. Es war Balsam auf die geschundene Seele der SPD.
Demgegenüber dürfte der Druck auf Angela Merkel erneut zunehmen. Einst Mehrheitsbeschafferin und Erfolgsgarant der CDU, wird die Zahl derjenigen in der Union weiter steigen, die die Parteivorsitzende zunehmend als Belastung empfinden. Für die Kanzlerin ist das Ergebnis ein bitterer Start in die Woche der ersten Jamaika-Gespräche.
Allerdings darf der Einfluss der Bundespolitik auf die Niedersachsen-Wahl nicht überschätzt werden. Nach einem kurzen, heftigen und zum Teil schmutzigen Wahlkampf hat sich die Mehrheit für landespolitische Beständigkeit entschieden. Es war kein Votum für Schulz oder gegen Merkel, sondern ein am Ende überraschend klares Bekenntnis zu Ministerpräsident Weil.
Der Jurist ist ein bodenständiger und unaufgeregter Mann, der nach vielen Jahren als Stadtkämmerer und Oberbürgermeister von Hannover sowie als Ministerpräsident in Niedersachsen nahe dran ist an den Menschen. Er kennt die Sorgen der Städte und Kommunen und hat unterm Strich eine Regierungsbilanz vorgelegt, die die Wählermehrheit überzeugte. Landtagswahlen sind in der Regel Personenwahlen - in Niedersachsen ist das nicht anders.
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