Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Mediziner aus NRW fordern strenge Corona-Regeln zu Weihnachten
Essen (ots)
Mediziner aus NRW raten mit Blick auf die Weihnachtszeit zu mehr Vorsicht bei der Pandemiebekämpfung. "Wir sind fast in einer schlimmeren Lage als zu Beginn der Pandemie. Große Veranstaltungen draußen sind bundesweit nur noch vertretbar mit 2G, besser mit 2Gplus, also Tests auch für Geimpfte und Genesene", sagte Dr. Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgaben).
Gehle warnte: "Wenn die Menschen konsequent Masken tragen würden, kämen wir wohl mit 2G oder 2Gplus über den Winter. Leider sehen wir, dass sich zum Beispiel in Fußballstadien kaum jemand ans Maskentragen hält." Die Bereitschaft, Maske zu tragen, nehme leider generell ab. Sollten die Infektionszahlen noch deutlich steigen, "wird man darüber reden müssen, auf Großveranstaltungen ganz zu verzichten".
Der Essener Virologe Prof. Ulf Dittmer teilt die Sorgen. "Weihnachten trägt immer erheblich zur Verbreitung von Viren bei. Das wussten wir schon von der Grippe und haben es auch bei SARS-CoV-2 im letzten Jahr gesehen. Wir haben gerade leicht sinkende Neuinfektionszahlen erreicht. Die Befürchtung ist groß, dass es durch Reisen und Treffen zu Weihnachten wieder zu steigenden Infektionszahlen kommt", sagte Dittmer der WAZ.
Dittmer ist unsicher, ob ein harter "Weihnachts-Lockdown" von vielen Menschen befolgt würde: "Viele Treffen finden im Privaten statt, wo es eh keine Kontrollmöglichkeit gibt. Es bringt vermutlich mehr, auf die Gefahren hinzuweisen." Der Professor appelliert daher an die Bürger, bei Treffen die 2G plus-Regel einzuhalten. Booster-Impfungen erhöhten zusätzlich die Sicherheit bei Familienzusammenkünften.
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