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Keramik-Tarifrunde ergebnislos vertagt

Erste Tarifrunde für 20.000 Keramik-Beschäftigte ergebnislos geendet

„Arbeitgeber müssen sich bewegen!“

IGBCE und Arbeitgeber haben heute (14. Juni) die erste Tarifverhandlung für die 20.000 Beschäftigten in der feinkeramischen Industrie (West) ergebnislos vertagt. „Die Arbeitgeber müssen sich mit Riesenschritten auf uns zu bewegen, damit wir in ernsthafte Verhandlungen eintreten können“, fordert IGBCE-Verhandlungsführerin Sabine Duckstein.

Dass die Arbeitgeber sich in einer Tour über die gestiegenen Preise beschwerten, helfe da wenig. „Im Gegensatz zu unseren Mitgliedern konnten die Unternehmen einen Großteil der Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben“, so Duckstein. „Die IGBCE-Mitglieder müssen hingegen mit einem Gehalt zurechtkommen, das immer weniger wert ist und von dem sie sich immer weniger leisten können.“

Um das zu ändern, will die IGBCE in dieser Tarifrunde die Kaufkraft der Beschäftigten nachhaltig steigern. Sie fordert die Erhöhung der Vergütungen um einen monatlichen Festbetrag von 350 Euro, die Auszahlung einer tariflichen Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro und einen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder. Außerdem soll der Entgeltrahmentarifvertrag abgeschlossen werden.

Den meisten Keramikunternehmen gehe es wirtschaftlich gut, die Forderungen seien absolut gerechtfertigt. Und es müsse auch im Interesse der Arbeitgeber sein, die Attraktivität der Branche durch höhere Löhne zu steigern. „Nur so kann die Branche die dringend benötigten Fachkräfte anziehen“, ist sich Duckstein sicher.

Die zweite Verhandlung findet am 29. Juni in Frankfurt/ Main statt.

Die Bandbreite in der feinkeramischen Industrie ist groß. Sie reicht von hoch technologisierten Weltmarktführern bis hin zu kleineren Betrieben, in denen stark handwerklich gearbeitet wird. Die Beschäftigten sind in den Sparten Porzellan, Sanitärkeramik und technische Keramik tätig. Technische Keramik findet zum Beispiel in der Medizintechnik oder im Automobilbau Anwendung. Regionale Schwerpunkte liegen in Bayern, in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Große Betriebe sind der Keramikhersteller Villeroy & Boch mit Standorten in Merzig und Mettlach und CeramTec, der Hersteller und Entwickler von technischer Keramik, in Marktredwitz, Lauf und Plochingen. Zu weiteren wichtigen Unternehmen zählen der Porzellanhersteller BHS Tabletop (Schönwald), der Hersteller von Keramik-Kondensatoren, Vishay (Selb), die Porzellanfabrik Christian Seltmann (Weiden), Technical Ceramics (Kempten) und der Sanitärkeramikproduzent Duravit (Hornberg).

Ansprechpartnerin: Isabel Niesmann, isabel.niesmann@igbce.de, 0511 - 7631 165

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Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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