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Tarifrunde Chemie: Bundesweite Aktionstage in der kommenden Woche

Tarifrunde Chemie: IGBCE ruft zu bundesweiten Aktionstagen auf

In der kommenden Woche ruft die Chemie-Gewerkschaft IGBCE die Beschäftigten der Branche bundesweit zur Teilnahme an Tarifaktionen auf. Mehr als 200 Aktionen mit tausenden Teilnehmenden finden im ganzen Land statt - von Brunsbüttel bis zum Bodensee, von Marl bis Chemnitz, von Kundgebungen über Mahnwachen bis hin zu Demonstrationszügen. Die IGBCE will damit in der Woche vor der dritten Bundestarifrunde Chemie den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Denn auch in der zweiten Tarifverhandlung Anfang Mai konnten sich IGBCE und Arbeitgeber nicht auf ein Ergebnis für die 585.000 Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie einigen. Mehr als 30 Stunden hatten beide Seiten verhandelt. Ein konkretes Angebot legten die Arbeitgeber jedoch nicht vor.

„Den Beschäftigten reißt langsam der Geduldsfaden“, warnt IGBCE-Tarifvorstand Oliver Heinrich. Ziel der Aktionstage sei es deshalb, Bewegung in die Arbeitgeberseite zu bringen. Die Gewerkschaft fordert in den Verhandlungen eine Einkommenserhöhung von sieben Prozent, tarifliche Regelungen für die Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.

„Die Arbeitgeber müssen endlich damit aufhören, die Lage schlechter zu reden als sie ist und in allen Ecken nach negativen Vorzeichen zu suchen“, fordert Verhandlungsführer Heinrich. „Sie müssen endlich die Realität wahrnehmen. Und die zeigt: Der Chemieindustrie geht es gut. Sie hat die Krise hinter sich gelassen.“ Das müsse jetzt auch für die Leidtragenden der Inflation, die Chemie-Beschäftigten, gelten. Ihre Reallöhne seien durch die Inflation der zurückliegenden Jahre auf das Niveau von 2016 zurückgefallen. „Das müssen wir ändern. Deshalb müssen ihre Einkommen jetzt deutlich und dauerhaft steigen.“

Größere Aktionen gibt es unter anderem am Montag (17. Juni) beim Pharmakonzern Merck in Darmstadt geben, am Dienstag (18. Juni) bei Evonik in Hanau, Continental in Hannover und im Industriepark Behringwerke in Marburg, am Mittwoch (19. Juni) in den großen Chemparks in Nordrhein-Westfalen (Leverkusen, Dormagen, Uerdingen, Wuppertal). Auf der Kundgebung am 19. Juni um 12 Uhr bei BASF in Ludwigshafen wird IGBCE-Verhandlungsführer Oliver Heinrich sprechen.

Am 26. und 27. Juni gehen die Verhandlungen in Bad Breisig bei Bonn weiter. Die dritte Bundestarifrunde ist die letzte Chance, in der Friedenspflicht zu einem Abschluss zu kommen. Die Friedenspflicht endet am 30. Juni.

Für Presserückfragen: Isabel Niesmann, isabel.niesmann@igbce.de, 0511 7631 165, 0171 33 89 767

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Industriegewerkschaft IGBCE
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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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