IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Quedlinburger Forscher des Julius Kühn-Instituts präsentieren ihre Arbeit auf der Grünen Woche in Berlin
Magdeburg (ots)
Die Lebensgrundlagen für morgen zu sichern, hat sich das Julius Kühn-Institut (JKI) mit Hauptsitz in Quedlinburg zur übergreifenden Aufgabe gemacht. Das Bundesforschungsinstitut präsentiert sich auf der Grünen Woche in Berlin in der Halle 23a des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit vier Themenständen. Auch dem JKI geht es hier unter anderem um Fragen des guten Geschmacks: den der Möhre nämlich. An seinen Ständen will das Julius Kühn-Institut den Besuchern seine Forschung nahe bringen.
Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) gibt Ihnen mit diesem Beitrag einen Einblick in die Vielfältigkeit der Ernährungsbranche im Land. Freuen Sie sich auf den ersten Sachsen-Anhalt Report "Invest" des neuen Jahres, den wir morgen veröffentichen werden (www.investieren-in-sachsen-anhalt.de) und Ihnen darin weitere Erfolge aus der Ernährungsbranche des Landes präsentieren. "Mit unserer Forschung an der Möhre legen wir den Grundstein dafür, dass Züchter neue Sorten auf den Markt bringen können. Zu diesem Zweck arbeiten wir gezielt mit Züchtern und Anbauern auch in Sachsen-Anhalt zusammen", sagt der Präsident des Julius Kühn-Institutes, Dr. Georg F. Backhaus. Weil in der Vergangenheit bei der Züchtung krankheitsresistenter und den klimatischen Veränderungen angepasster Sorten oft der gute Geschmack auf der Strecke blieb, ist in Quedlinburg eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die sich mit Fragen des Geschmacks und der Inhaltsstoffe von Möhren beschäftigt. Sie findet heraus, welches die Aroma gebenden Wirkstoffe bei diesem Wurzelgemüse sind. Am Stand des JKI können Besucher an einer "Duftorgel" vier Komponenten erschnuppern, die maßgeblich zum typischen Möhrengeschmack beitragen. Eine andere Gemüsepflanze, die in unserer Küche längst nicht mehr so gegenwärtig ist wie die Mohrrübe, ist die Ackerbohne, früher als "dicke Bohne" oder "Saubohne" bezeichnet. Eine heimische Pflanze, die sich wegen ihres sehr hohen Eiweißgehaltes auf dem Speiseplan der ernährungsbewussten Bevölkerung wieder einen bedeutenden Platz erobert. 2004 war sie "Gemüse des Jahres" und entwickelt sich seitdem zu einem Retro-Gemüse.
Neben Dingen des guten Geschmacks sind an den Ständen des JKI auch Krankheitserreger zu sehen, die den Gemüsebauern zu schaffen machen. Fäulepilze, Insekten, Viren und Fadenwürmer sind seit Jahrhunderten bekannt. Sie bedrohen letztlich Qualität und Quantität der Ernte und müssen deshalb von den Landwirten bekämpft werden. Das könne über Anbaustrategien wie die Fruchtfolge, über resistente Sorten oder durch direkte Maßnahmen wie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erfolgen, so Backhaus. Am Julius Kühn-Institut werde daran gearbeitet, dass Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten werden. Im Falle der Möhre gehe es um Resistenzen gegen Pilzkrankheiten. "Krankheitsresistente Möhren sind immer dort gefragt, wo man möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einsetzen will oder - wie im Ökoanbau - nur begrenzt Mittel zur Schädlingsbekämpfung zur Verfügung stehen. Darum zeigen wir auch eine Boden schonende Fruchtfolge und den Boden als Lebensraum", sagt Backhaus.
"Unser Ziel ist es, gesunde und leistungsfähige Pflanzen nachhaltig anzubauen", betont der JKI-Präsident. "Deshalb erforschen wir an unserem Hauptsitz Quedlinburg und an elf weiteren Standorten nicht nur die Pflanzenkrankheiten, sondern auch die vorbeugenden Pflanzenschutzstrategien; die Pflanzengenetik sowie Aspekte der Pflanzenzüchtung und der biologischen Vielfalt." Das Julius Kühn-Institut ist das einzige Bundesforschungsinstitut, das die heimischen Kulturpflanzen in ihrer Gesamtheit, also in Feld, Wald und Gewächshaus betrachtet. Das Spektrum reicht von den klassischen Ackerkulturen wie Getreide und Kartoffeln über Zierpflanzen, Obst und Reben bis hin zu den Gemüsekulturen und Gewürzpflanzen. Auf der Grundlage seiner Forschung berät das JKI die Bundesregierung insbesondere bei der Erarbeitung nationaler und internationaler pflanzengesundheitlicher Regelungen, Leitlinien und Normen.
"Ob es nun um Klimawandel, Welternährung oder die Bewahrung der Vielfalt geht, die Pflanzenerzeugung in Landwirtschaft und Gartenbau steht vor großen Herausforderungen", sagt JKI-Präsident Backhaus. "Wir erkennen frühzeitig, wo Handlungsbedarf entsteht, untermauern unsere Argumente durch Forschung und können so rechtzeitig Lösungen aufzeigen. Ohne Agrarforschung werden wir die anstehenden Probleme nicht lösen können. Hier leisten wir als JKI unseren Beitrag."
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