Deutscher Philologenverband e.V.
Philologenverband fordert die "rauchfreie Schule"
Berlin (ots)
Besorgt äußerte sich der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, über die durch aktuelle Studien belegte Tatsache, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler zur Zigarette greifen. In diesem Zusammenhang stellte er die an fast allen deutschen Schulen eingerichteten Raucherecken in Frage. Der DPhV-Vorsitzende wies auf die dramatischen deutschen Ergebnisse der ESPAD-Studie hin, wonach sich 46,7 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler als Tabakkonsumenten bezeichneten. Fast die Hälfte davon habe mit dem Rauchen vor dem 12. Lebensjahr begonnen. Der Anteil der Raucher bei den 12- bis 14-jährigen habe sich seit 1995 bundesweit verdreifacht.
Aufklärung möglichst früh dringend notwendig
Angesichts der wissenschaftlich belegten Schädlichkeit des Rauchens sei es erschreckend, dass 93,7 Prozent der Gymnasiasten den Konsum von wenigen Zigaretten am Tag für nicht gesundheitsschädlich hielten. Deshalb forderte Meidinger eine Intensivierung der gesundheitlichen Aufklärung und verstärkte Präventionsangebote an deutschen Schulen. Als vorbildlich bezeichnete der DPhV-Chef das europaweit angebotene Raucher-Präventionsprogramm "Be smart dont start", bei der sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 8 verpflichten, ein halbes Jahr nicht zu rauchen, wobei den Klassen, die durchhalten, attraktive Geld- und Sachpreise winken. Meidinger betonte: "Allerdings müssen Kinder darüber hinaus bereits an der Grundschule und im Kindergarten über die schädlichen Folgen des Rauchens aufgeklärt werden, denn in der Pubertät sind sie mit Aufklärungskampagnen nur sehr schwer zu erreichen." Heftige Kritik übte Meidinger an der internationalen Filmindustrie, die über "rauchende coole Leinwandhelden" einen fatalen schädlichen Einfluss auf die leicht beeinflussbaren Jugendlichen ausübe. Laut einer aktuellen Untersuchung seien inzwischen 46 Prozent der Leinwandhelden in US-Filmen Raucher und damit mehr als doppelt soviel wie der Raucheranteil in den USA beträgt.
Aus für Raucherecken !
Wegen dieser Entwicklung hält der DPhV-Vorsitzende ein generelles Rauchverbot an Schulen ernsthaft für überlegenswert. Wörtlich sagte er: "Rauchende ältere Schüler in den an fast allen Schulen eingerichteten Raucherzimmern und Raucherecken auf Schulhöfen sind für jüngere Schüler leider ein negatives Vorbild. Das kann auf Dauer nicht die Lösung sein. Wenn über ein Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden diskutiert wird, dürfen die Schulen nicht außen vor bleiben!" Fairerweise so Meidinger müsse das Rauchverbot dann aber auch für Lehrer und Lehrerzimmer gelten. Abschließend wies der DPhV-Vorsitzende auf eine weitere Entwicklung hin, die den Pädagogen an den Schulen Sorgen mache. Immer mehr Schülerinnen und Schüler konsumierten so genannte Alcopops. Auch hier regte Meidinger an, Alcopops wie auch alle anderen alkoholhaltigen Getränke auf Schulveranstaltungen wie Klassenfeiern und Schulfesten generell nicht anzubieten.
ots-Originaltext: DPhV Dt. Philologenverband
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